in weißes Einfamilienhaus mit rotem Ziegeldach, auf dem mehrere Solarpanels installiert sind; blauer Himmel und grüne Bäume im Hintergrund.

Solarstrom verkaufen statt einspeisen: Wie neue Modelle wie der vZEV den Solarmarkt verändern

Der Solarstrommarkt ist in Bewegung – und das ist eine gute Nachricht

Wenn Sie sich mit dem Thema Photovoltaik beschäftigen, haben Sie vermutlich auch schon davon gehört: Die Einspeisevergütungen für Solarstrom sind in den letzten Monaten stark gesunken. Für viele Betreiber bedeutet das: Der wirtschaftliche Nutzen einer Solaranlage schrumpft – zumindest auf den ersten Blick.

Doch genau hier passiert aktuell etwas Spannendes:

Neue gesetzliche Rahmenbedingungen eröffnen völlig neue Möglichkeiten. Seit Anfang 2025 ist es in der Schweiz möglich, Solarstrom nicht nur an das Netz zu liefern – sondern gezielt an andere Haushalte weiterzugeben. Und zwar auch dann, wenn keine gemeinsame Liegenschaft besteht.

Das Zauberwort: Virtueller Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (vZEV).

Was ist ein vZEV?

Ein vZEV funktioniert im Prinzip wie eine Energiegemeinschaft – einfach ohne physische Verbindung.

  • Sie produzieren Strom mit Ihrer PV-Anlage.
  • Ihr Nachbar – der keine Solaranlage besitzt – kann diesen Strom digital über das Netz beziehen.
  • Sie erhalten einen besseren Preis als bei der normalen Einspeisung.
  • Ihr Nachbar zahlt weniger, als wenn er Strom vom Energieversorger bezieht.
Und das Beste: Das Netz dient dabei nur noch als Transportmittel – ohne dass neue Kabel verlegt werden müssen.

Was bedeutet das für PV-Besitzer?

Für Hausbesitzer, die mehr Strom produzieren als sie selbst verbrauchen, ergeben sich durch den vZEV ganz neue Möglichkeiten:

  • Mehr Rendite durch bessere Preise beim Stromverkauf
  • Weniger Netzabhängigkeit
  • Höhere Eigenverbrauchsquote innerhalb der Energiegemeinschaft
  • Mehr Motivation, in Solarenergie zu investieren – auch bei sinkender Einspeisevergütung
Kurz: Die eigene Solaranlage wird wieder wirtschaftlich attraktiver – besonders in Kombination mit einem Stromspeicher oder intelligentem Energiemanagement.

ZEV vs. vZEV – wo liegt der Unterschied?

Der klassische ZEV (Zusammenschluss zum Eigenverbrauch) war bisher nur innerhalb eines Gebäudes oder Grundstücks möglich – z. B. bei einem Mehrfamilienhaus.

Der vZEV hebt diese Grenze auf. Er ermöglicht Energieaustausch über mehrere Liegenschaften hinweg – innerhalb eines geografisch begrenzten Gebiets (z. B. Nachbarschaft, Siedlung).

Das eröffnet ganz neue Chancen für:

  • Quartierlösungen
  • Lokale Energieplattformen
  • Private Energiegemeinschaften

Warum wir diese Entwicklung im Solarmarkt begrüssen

Bei energy unlimited setzen wir uns seit 2008 für eine dezentrale, erneuerbare Energieversorgung ein. Und genau hier setzen ZEVs und vZEVs an: Sie machen die Solarenergie unabhängiger, gerechter und lokal nutzbar.

📉 Ja – die tiefen Rückliefertarife waren ein Dämpfer für die Branche.

📈 Aber die neuen Möglichkeiten sind ein echter Schub für die Energiewende – wirtschaftlich und gesellschaftlich.

Ist ein vZEV auch für mich interessant?

Die Antwort: Vielleicht – je nach Situation. Entscheidend sind:

  • Die Grösse Ihrer Solaranlage
  • Ihr eigener Stromverbrauch
  • Der Standort und Ihre Nachbarschaft
  • Die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen
Wir helfen Ihnen gerne bei der Einschätzung und begleiten Sie bei der Planung und Umsetzung eines ZEV oder vZEV.

Die Zukunft wird gemeinschaftlich – und lokal

Der Solarmarkt verändert sich. Weg von reinem Einspeisen – hin zu lokalem Stromtausch auf Augenhöhe.

Wir freuen uns auf diese Entwicklung – weil sie zeigt: Die Energiewende lebt. Und sie wird konkreter, wirtschaftlicher und nachhaltiger als je zuvor.

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