Hausdach mit neuer Photovoltaikanlage und Kupfergaube

Strommarkt 2026: 70 %-Einspeiselimit für neue PV-Anlagen

Ab 2026 führen viele Schweizer Verteilnetzbetreiber eine neue Vorgabe ein:

Neue Photovoltaikanlagen dürfen nur noch rund 70 % ihrer installierten Leistung ins öffentliche Netz einspeisen.

Diese Empfehlung stammt aus der Schweizer Strombranche und wird von zahlreichen Netzbetreibern umgesetzt. Ziel ist es, die Netze zu entlasten, besonders an sehr sonnigen Tagen mit hoher gleichzeitiger Solarproduktion.

Doch was bedeutet diese Änderung für Hausbesitzer:innen und Unternehmen, die eine neue PV-Anlage planen?

Warum es zu dieser Begrenzung kommt

Mit dem neuen Strommarkt ab 2026 und dem weiteren Ausbau der Solarenergie steigt die Bedeutung einer netzverträglichen Einspeisung.

Viele Netzbetreiber setzen deshalb auf eine Lösung, bei der kurze Leistungsspitzen gekappt werden.

Wichtig ist dabei:

Die Begrenzung betrifft nur die Netzeinspeisung. Der selbst genutzte Solarstrom sowie Speicherlösungen bleiben davon unberührt.

Wie stark wirkt sich das auf die Produktion aus?

Für typische Dachanlagen ist der Einfluss gering.

Solaranlagen erreichen ihre maximale Leistung nur in wenigen Stunden pro Jahr – dann, wenn die Sonne perfekt steht und der Himmel wolkenlos ist.

In dieser kurzen Zeit wird die Einspeiseleistung begrenzt, während die Jahresproduktion insgesamt nur wenig beeinflusst wird.

Damit bleibt die Wirtschaftlichkeit einer modernen PV-Anlage auch mit dieser Regelung klar erhalten.

Was bedeutet das für den Eigenverbrauch?

Die neue Vorgabe verstärkt einen Trend, der schon heute entscheidend ist:

Eigenverbrauch wird noch wichtiger.

Denn:

  • Jede Kilowattstunde, die Sie selbst nutzen, ist wertvoller als eingespeister Strom.
  • Die Begrenzung gilt nur für die Einspeisung, nicht für den Eigenverbrauch.
  • Mit einem Stromspeicher oder einer intelligenten Steuerung lassen sich Leistungsspitzen sinnvoll im Haushalt oder Gebäude nutzen.

Wer seine Anlage auf Eigenverbrauch optimiert, profitiert deshalb weiterhin von tiefen Stromkosten und hoher Unabhängigkeit.

Wie Sie sich optimal aufstellen können

Eine gute Planung sorgt dafür, dass möglichst wenig Energie ungenutzt bleibt. Sinnvolle Massnahmen sind:

  • Verbrauch in die Sonnenstunden verlagern: Waschmaschine, Geschirrspüler oder Warmwasser können gezielt tagsüber laufen.
  • Batteriespeicher einsetzen: Ein Speicher nimmt Strom auf, der über der Einspeisegrenze liegt – und stellt ihn später zur Verfügung.
  • Energiemanagement nutzen: Ein Energiemanagement-System (EMS) kann Geräte automatisch schalten und hilft, den Eigenverbrauch zu erhöhen. Es ist kein Muss, aber oft eine sinnvolle Ergänzung.
  • Energiegemeinschaften prüfen (ZEV / vZEV / LEG): In Mehrfamilienhäusern oder Quartieren kann gemeinsam erzeugter Solarstrom lokal genutzt werden – ohne Einspeisespitzen ins Netz.

Die 70 %-Regel ändert wenig am grossen Bild

Auch mit einer Einspeisebegrenzung bleibt eine Photovoltaikanlage eine wirtschaftlich attraktive Lösung.

Der grösste Vorteil entsteht nicht durch die Einspeisevergütung, sondern durch die Stromkosten, die Sie nicht mehr einkaufen müssen.

Die neue Vorgabe sorgt vor allem dafür, dass der erzeugte Solarstrom noch gezielter vor Ort genutzt wird – ein wichtiger Schritt für eine stabile, zukunftsfähige Energieversorgung.

Wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihre Anlage so zu planen, dass sie auch unter den neuen Bedingungen optimal funktioniert.

Kontaktieren Sie uns – gemeinsam gestalten wir Ihre Energiezukunft.

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